Sandhosn lassen Konfirmation in kollektivem Besäufnis enden PDF Drucken E-Mail

31. Dezember 2009 | Weißenburger Tagblatt

PLEINFELD – Prädikat: Höchst unterhaltsam - das gilt für das neue Stück der Sandhosn. Die Bleinfelder Dheadergrubb'm, wie sie sich selber nennt, bringt diesmal das fast schon legendäre fränkische Volksstück auf die Bühne, bei dem Fitzgerald Kusz zum einen auf derben fränkischen Humor setzt, auf der anderen Seite tief in die seelischen Abgründe seiner Mitbürger blicken lässt. Die Sandhosn bewegen sich erstmals von ihrem angestammten Terrain, der klassischen Boulevardkomödie, weg. Sie bringen unter der Regie von Rainer Braun das Stück äußerst unterhaltsam auf die Bühne, arbeiten aber auch jene Stellen gekonnt heraus, an denen einem bewusst das Lachen im Hals stecken bleiben soll.

Schweig, Bub! ist die Geschichte einer typischen fränkischen Familienfeier im Jahr 1977 anlässlich der Konfirmation des vierzehnjährigen Sohnes Fritz. Sie findet im Wohnzimmer der Familie statt, eingeladen sind Verwandte und Bekannte, die sehr unterschiedlich sind, aber eines gemeinsam haben: "Sie sind alle auf ihre Art bescheuert", wie der Moderator vor Beginn des Stückes treffsicher urteilt. Während der "Bou" (gespielt von Matthias Böhm) "g'scheid essen" (seine Mutter) und "es Maul halden" (sein Vater) soll, entgleist die Feier zusehends - nicht zuletzt wegen des hemmungslosen Besäufnisses von Vater Hans (Matthias Rohrmann) und Onkel Willi (Rainer Braun). Mit dabei sind noch Mutter Gretel (Anja Rixner), Tante Anna (Andrea Olbrich), Mamas Freundin Gerda (Carola Reichart), deren Mann (Ralph Schernbacher) und Cousine Hannelore (Eva Lukas) - allesamt ideale Besetzungen für ihre Rollen, wa sie nicht nur beim Timing der Pointen zeigten. Keinen Vergleich mit Tourneetheatern brauchen Bühnebild, Technik, Maske und Requisite scheuen.

Zu sehen ist das Stück noch von Sonntag, 3., bis Mittwoch, 6. Januar, jeweils um 19:30 Uhr in der Pleinfelder Grundschulturnhalle. Für die Vorstellungen gibt es noch Restkarten an der Abendkasse.

ROBERT RENNER