Wie Max die Othello-Aufführung rettete PDF Drucken E-Mail

02. Januar 2012 | Weißenburger Tagblatt

PLEINFELD – Ihren Ruf als eine der besten Theatergruppen in der Region haben die Pleinfelder „Sandhosn“ mit ihrer neuesten Produktion unterstrichen. Mit dem Lustspiel „Othello darf nicht platzen!“ boten und bieten sie beste Unterhaltung. Bei der Premiere lachte sich das Publikum schlapp.

Eine Zuschauerin, die erstmals bei den „Sandhosn“ war, brachte sich gar nicht mehr ein und freute sich mehrfach während des Stücks: „War das ein guter Tipp“. Das Lustspiel von Ken Ludwig, das Rainer Braun, der auch Regie führt, für die Pleinfelder Theatergruppe bearbeitet hat, bietet aber auch alles, was eine Boulevardkomödie braucht. Und die „Sandhosn“ steuern das Wichtigste bei: gute Schauspieler. Da stimmt einfach alles: Mimik, Gestik und Timing: Die Pointen sitzen exakt richtig.

Alles dreht sich um Startenor Tito Merelli (mit wunderbarem italienischen Akzent gespielt von Rainer Braun), der vom ambitioniert-cholerisch-herrschsüchtigen Direktor Richard Sauer (überzeugend: Norbert Miehling) zum 60-jährigen Bestehen des Nürnberger Opernhauses für eine Aufführung der Verdi-Oper „Othello“ gewonnen wurde. Die einzige, die Sauer einigermaßen Paroli bieten kann, ist seine Tochter Maggie (herrlich schwärmerisch: Eva Lukas). Doch die will nur eines: in die Suite des Opernstars, den sie anbetet. Darunter leidet ihre Beziehung zu Max (extrem vielseitig: Thomas Miehling). Er ist die rechte Hand des Operndirektors und verfügt über ein bisher unentdecktes und unterschätztes Gesangstalent, das letztlich die Othello-Aufführung rettet. Denn Tito Merelli hat bei der Anreise viel zu viel gespeist und leidet deshalb unter extremen Blähungen: „Wenn ich jetzt werde muss singen, ich werde mich brechen auf die Bassgeige.“ Bereichert wird das Stück auch von Titos leidenschaftlicher Gattin Maria (Andrea Olbrich), der hysterischen Opern-Fördervereinsvorsitzenden Elvira Zeisig (Carola Reichert) und einem Hotelpagen (Ralph Schernbacher), der für ein Merelli-Autogramm alles geben würde. Nicht zu vergessen die mannstolle Opernsängerin Diana (herrlich provinz-lasziv: Anja Rixner).

Keinen Vergleich mit Tourneetheatern brauchen auch Bühnenbild, Technik, Maske und Requisite scheuen. Zu sehen ist das Stück noch von heute bis Samstag, 7. Januar, jeweils um 19.00 Uhr in der Pleinfelder Grundschulturnhalle. Für die Vorstellungen gibt es noch Restkarten an der Abendkasse.