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HINTERGRUND

"Othello, der Mohr von Venedig" ist ursprünglich ein Theaterstück von William Shakespeare, das um 1603 unter dem Titel "The Tragoedy of Othello, the Moor of Venice" veröffentlicht wurde. Die Handlung war Grundlage für die Oper "Othello". 1887 fand die Uraufführung von Giusseppe Verdi in der Mailänder Scala statt und ist auch heute noch ein großer Erfolg.

 

INHALT

Richard Sauer, dem ambitionierten Direktor des Nürnberger Opernhauses, ist es anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Oper gelungen, den weltberühmten Tenor Tito Merelli, auch genannt: "Lo Stupendo", für ein Gastspiel der Verdi-Oper "Othello" zu verpflichten. Wenige Stunden vor Beginn der natürlich restlos ausverkauften Vorstellung wartet man in einer Hotelsuite des Nürnberger Grandhotels gespannt auf das Eintreffen des Stars. Als dieser dann endlich sehr verspätet zusammen mit seiner heißblütigen Gattin Maria erscheint, erleben alle Beteiligten eine böse Überraschung. Merelli präsentiert sich nämlich keineswegs als Star, sondern als höchst durchschnittliches menschliches Wesen mit allen dazu gehörigen Schwächen und Problemen. Unter anderem hat er sich gerade völlig überfressen und leidet unter schweren Blähungen. Außerdem gerät er in Streit mit seiner Gattin, die ihn daraufhin überstürzt verlässt. Merelli nimmt darauf hin reichlich Rotwein und - größtenteils unabsichtlich - jede Menge Tabletten zu sich, wodurch er in eine tiefe Ohnmacht fällt und von den Veranstaltern irrtümlich für tot gehalten wird.
Um den nun fälligen Skandal und den anstehenden Ärger mit dem erwartungsfrohen Publikum zu vermeiden, verfällt Sauer auf die Idee, seine gesangsbegabte "Rechte Hand" Max im Kostüm des großen Tenors auf die Bühne zu stellen. Der "Selbstmord" des echten "Lo Stupendo" soll erst am Morgen nach der Aufführung bekannt gegeben werden, da das geschmacklose und unsachverständige Provinzpublikum sowieso keinen Unterschied erkennen könne. Als der echte Tenor dann aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, sich ins Kostüm gewandet, in die Oper stürmt und sich dort "selber" singen sieht, wird die Lage immer verworrener und am Ende scheint keiner mehr zu wissen, wer gerade wer ist. Am wenigsten der ahnungslose Merelli, der sich nicht nur über die Gratulationen zu seiner hervorragenden Leistung wundert, sondern auch noch den sexuellen Angeboten der verschiedensten Damen überfordert wird ehe er - über Umwege - dann doch wieder in den Armen seiner Maria landet.

 

AUTOR

Ken Ludwig ist der Autor von "Othello darf nicht platzen" (Originaltitel: "Lend me a tenor", das jeweils über ein Jahr am Brodway, in London und in Paris lief. Andrew Lloyd Webber produzierte das Werk in London, wo es für den Olivier Award als "Komödie des Jahres" nominiert wurde. Am Brodway wurde "Lend me a tenor" für sieben Tony Awards vorgeschlagen, einschließlich in der Kategorie "Bestes Stück", und gewann zwei Tonys, vier Drama Desk Awards und drei Outer Critics Circle Awards. Es wurde in 16 Sprachen übersetzt und weltweit in über zwanzig Ländern aufgeführt. Alleine das Wiener Hoftheater spielte das Stück über tausend Mal in den letzten knapp zwanzig Jahren. Seit 2007 gibt es auch eine Musical-Version in London zu bestaunen.
Ken Ludwig erhielt seine Ausbildung am Haverford College, and der Harward Law School un der Cambrigde University. Er ist tätig als Berater der Anwaltskanzlei Steptoe & Johnson, Vorstandsmitglied des Shakespeare Theatre und Mitgliede des Künstlerausschusses des Kennedy Center Honors. Er ist verheiratet und lebt heute in Washington, D.C.